Donnerstag, 21. Juli 2011
Jahresrückblick 2008
Ein persönlicher Rückblick

2008.
Woran denke ich wenn ich an das Jahr 2008 zurückdenke? Ich denke an Niederlagen und Siege. Ich denke an Katastrophen und Glücksmomente. Aber ich stelle mir auch viele Fragen.

Das Jahr 2008 beginnt:
Neuer Superstar wird Thomas Godoj. Der Sommer kommt unerwartet früh und geht erwartend genau so früh. Die Spritpreise steigen so hoch wie noch nie. Das Nichtrauchergesetz wird eingeführt und teilweise wieder abgeschafft.

Fußball-EM-2008:
Deutschland kommt mit mehr Glück als Können ins Halbfinale. Dieses verlieren wir mit Fug und Recht. Stolz sein können wir dieses Mal auf die Nationalelf nicht. Ein Sommermärchen war das auch nicht.

Olympia 2008:
Der Ausrichtungsort der Olympischen Sommerspiele warf heftige Diskussionen auf. Die niedrigen Standards in punkto Menschenrechte stießen auf Kritik. Doch die deutschen Athleten können sich mit 41 Medaillen sehen lassen.

Finanzkrise 2008:
Die Finanzkrise traf die ganze Welt. Kaum einer verstand was eigentlich geschehen war und wie es weiter gehen sollte. Nachrichtensprecher scheinen in völlig fremder Sprache zu sprechen. Man hört nur Worte wie: Subprime Kredite, Bonität, Federal Fund Rate, Inflationsraten, Börsencrash und ähnlich. Was wirklich los ist, versteht der Ottonormalverbraucher kaum. Fakt ist: Irgendwas war nicht gut und es kann wohl nur besser werden.

Amerika 2008:
Besser werden ist das Stichwort. Das historische Ereignis des Jahres am 04. November 2008. Barack Obama schickt McCain nach hause. Mr. Bush muss das weiße Haus verlassen und überlässt die Führung dem ersten afroamerikanischen Präsidenten. Amerika schreibt Geschichte. „Yes they can!“

Diese und noch viele andere Ereignisse stehen für 2008. Was ist nun das Resümee? Wenn ich zurückblicke, so muss ich sagen, einiges muss sich ändern.

Schaue ich mir die Literatur-Bestsellerlisten an, sehe ich an Platz 1:Die Biographie von Bushido oder Charlotte Roches ‚Feuchtgebiete’. Ich denke ich mir: „So liest Deutschland? Ein Armutszeugnis.“ Wo sind sie hin die großen Literaten? Günther Grass, Franz Kafka, Sigmund Freud, Thomas Mann oder aber gerne auch Jane Austen, Henry James oder J.R.R. Tolkien?

Schaue ich mir das Universitätssystem an muss ich den Kopf schütteln. Das Humboldtsche Bildungssystem wird an Eliteuniversität weltweit von Deutschland übernommen. Und was machen wir? Schaffen Diplom, Magister und Examen ab und übernehmen das Bachelor/Master System? Warum? Frage ich mich.Mit dem Bachelor hat man einen Abschluss, aber was für einen? Ein Grundstudium, nichts weiter! Das kann nicht gut gehen.

Und zu guter letzt schalte ich den Fernseher ein und gleich wieder aus. ‚Super Nanny’, ‚Peter Zwegat’, und ‚Bauer sucht Frau’ flimmern über den Bildschirm.
Richtersendungen, die letztes Jahr noch belächelt wurden, scheinen heutzutage fast ein kulturelles Programm zu sein.

Daher:
Mein persönlicher Mann des Jahres 2008: Marcel Reich-Ranicki; „Ich nehme den Preis nicht an.“ Beim deutschen Fernsehpreis 2008 distanzierte er sich vom Fernsehprogramm und gab bekannt, dass er mit diesem „Verein“ nichts zu tun habe. In meinen Augen ein großer Mann, der endlich mal sagt was Sache ist.
Danke!

Alles in allem war 2008 ein facettenreiches Jahr.
Positiv wie negativ. Nutzen wir die Gelegenheit ein wenig zu reflektieren. Ich wünsche euch meinen Liebsten nun erst mal eine ganz wunderbare Vorweihnachtszeit, ein tolles Fest und einen guten Start ins Jahr 2009. Und denkt dran: „Yes we can!“



AylaElin, Köln 2008

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